Was habe ich mich da immer aufgeregt über das Verludern der Mundart: Es ist ja mit dem Hochdeutschen überhaupt nicht besser. Die gleichen Youppies, die in der In-Szene ihr eigenes Lifestyle-Schweizerdeutsch entwickeln, sind auch beim Manager-Slang auf Hochdeutsch tätig. Da lese ich im Tagi von einer Aktion der SonntagsZeitung, welche 30 Schweizer Topmanager nach Wünschen und Vorsätzen für 2011 befragt haben soll. Die Antworten sind umwerfend. Der Wortschatz zwar eher knapp, dafür umso einheitlicher, das heisst, bei allen aus der gleichen Kategorie „angesagte Worthülsen“.

„Innovation auf hohem Niveau weiterführen“, liest man da. Oder „… einen grossen Beitrag zur weiteren qualitativen Stärkung leisten …“. Ein wahres Highlight finde ich die Formulierung „… die Herausforderung annehmen, die optimale Positionierung am Markt effizient zu nutzen“. Und immer steht das Wichtigste „… im Fokus“. Auch die „… gut ausgebildeten, motivierten Mitarbeiter.“ In diesem Zusammenhang will einer „…beste Rahmenbedingungen bieten, um mit Hingabe unser Qualitätsbekenntnis «Passion for Quality» leben zu können“.

Der Verdacht kommt auf, dass die Absolventen von Business-Administration-Hochschulen vor allem in einer kasteneigenen Geheimsprache ausgebildet werden. Vernehme ich doch gerade in den heutigen Abendnachrichten auf Radio DRS1 einen Wirtschaftsprofessor, der zum Thema Bekämpfung der Arbeitslosigkeit rät, was es braucht, um „… bildungsferne Schichten nachhaltig abzuholen“. Er ist auch bei meiner vermeintlich bildungsnäheren Schicht nicht wirklich angekommen.