In einer Schweizer Grossstadt östlich von Zürich gibt es auf zwei Hausbergen je ein Ausflugsrestaurant mit schöner Gartenwirtschaft. Beide sind sie vorzügliche Gastrobetriebe.
Der eine zeichnet sich sogar aus durch eine eigene Buslinie, welche Mittwochs, Samstags und Sonntags Kind und Kegel auf den Berg bringt. Bei schönem Wetter und entsprechendem Ansturm schätzen vor allem Familien mit Kindern das reichhaltige Selbstbedienungsbuffet und die zur Verfügung stehenden steinernen Tisch- und Bankgarnituren für eine unkomplizierte Versorgung der kleineren Ausflügler in der Nähe des Spielplatzes. Wer es gediegener haben möchte, für den ist das Gartenrestaurant mit netter und aufmerksamer Bedienung gedacht.
Weil sich SB-Buffet und Bedienungsbereich kreuzen, ist eine klare Gartenwirtschaftsordnung unerlässlich und somit natürlich auch deren Bekanntmachung mittels ebenso klarem Schild.
Mit dem Wortlaut dieses Schildes hat sich der Autor kürzlich auf einer seiner Studienreisen intensiv befasst. Bei günstiger Placierung im Sichtbereich der Tafel in der wirklich schönen Gartenwirtschaft kann man sich die Anweisung so richtig gründlich hereinziehen. Begleitet von einem Glas der vorzüglichen Weine, die hier im Offenausschank serviert werden, gerät man dabei beinahe ins Philosophieren:
Bei den Tischen wird man also bedient. Möchte man hingegen lieber sitzen, so ist der entsprechende Selbstbedienungsteil bei den Bänken.
??? … ???
Ich nehme einen zweiten Anlauf. Schon weil das Gartenwirtschaftsmobiliar wirklich sehr schön und gepflegt aussieht:
Es gibt Tische. Bei diesen wird man bedient, aber offenbar im Stehen. Die dazu gestellten Stühle würde man zwar als einladend und robust genug beurteilen.
Zum Sitzen gibt es aber extra einen Selbstbedienungsteil. Dieser befindet sich bei den Bänken. Ob für das Sitzen diese Bänke gemeint sind, ist nicht ohne weiteres klar. Zu den grossen, langen Tischen zwischen den Bänken gibt es erst recht keine nähere Anweisung.
Kann es sein, dass es nicht bei dem einen Glas geblieben ist? Jedenfalls zweifle ich, ob mich ein weiterer Anlauf beim Dechiffrieren dieses Textes weiterbringen würde. Aber einerlei; das Sitzen bei den Stühlen und das Bedientwerden bei den Tischen ist bei diesem herrlichen Frühlingswetter eine feine Sache.
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