Wiisheite vom Schtammtisch

Harri:
All Tag vernimmt me dië Nachrichte vo dem unbegriifliche russische Aagriffschriëg. S erscht Mal sit 77 Jahr seïg wieder Chriëg z Europa. Und ich ha ggmeint, dass scho 1956 wieder Panzer z Ungarn uufggfahre seïgid und dänn au grad wieder 1968 z Prag. D Blödheit vo de Mänsche hät ja no gar nië Pause ggmacht.

Xavi:
Und intressant isch, dass es i de Diskussione efang so vil verschideni Lager git: Militarischte, Pazifischte, Russland-Verurteiler, und e chli schwierigi Putin-Verschteher.

Mugi:
Ja; s letscht Jahr hät sogar en ehemalige EU-Kommissar es Buëch gschribe, wo säit, de Weschte seïg a allem gschuld. Will Russland bim Zerfall vo de Sowjetunion eso ddemüetiget worde isch, heïgi me d Oscht-Erwiiterig vo de NATO müese als Bedrohig empfinde und mües en Rigel schiëbe.

Harri:
Und jetz isch ersch grad es Buëch vom ene russische Schurnalischt usechoo, mit de gägeteilige Theorie. Er schriibt zwar au vo de Demüetigung. Säit aber, di russischi Seel chömi ebe nöd drumume, dass Gross-Russland wieder hergschtellt und d Fehler vom Jelzin und vom Gorbatschow wieder korrigiërt werded. Dië zwee gältid sit einiger Ziit als Weichling und Verräter. Me gsächi s au a dem, dass sogar de Stalin wieder salonfähig gmacht wird.

Xavi:
Iich han einewäg bi allne ehemalige Oschtblockländer s Gfühl, si seïgid schtarch vo russischschtämmiger Bevölkerig underwanderet, wo sogar verlangt, dass Russisch als Amtsschprach anerchännt wird. Das gseht me doch bi dene Wahle z Rumänië, i de Slowakei, z Pole und z Georgië, wo d Helfti oder meh vo de Schtimme uf Russland-früntlichi Politiker faled.

Mugi:
Ja; mit dere Underwanderig isch es schwer, zum wele e eigni Identität finde. Da chönd sogar di ehemals bernische Iiwohner vo Moutier es Liëd singe, wo vo de zuëgwanderete Tüütsch-Sprachige hätted wele bi Bern ghalte werde.

Harri:
Röösli, no dreï Schtange!