Latein, eine indogermanische Sprache, deren älteste Zeugnisse bis ins 7. vorchristliche Jahrhundert zurückreichen sollen und im römischen Latium gesprochen wurde, entwickelte sich vom sogenannten Frühlatein, über Altlatein zum klassischen Latein.
Tante Wiki sagt: «Latein war Amtssprache des Römischen Reichs und wurde so zur dominierenden Verkehrssprache im westlichen Mittelmeerraum. Während sich aus der gesprochenen Umgangssprache, dem sogenannten Vulgärlatein, im Frühmittelalter die romanischen Sprachen entwickelten, blieb das Latein der römischen Schriftsteller auch als tote Sprache bis in die Neuzeit die führende Sprache der Literatur, Wissenschaft, Politik und Kirche.»
Weil das Hilfspersonal ohne sprachliche Bildung in den klösterlichen Umgebungen natürlich immer mit Latein konfrontiert war und dem Abt und den Mönchen in der gebotenen Sprache Red und Antwort stehen musste, entstand unweigerlich auch ein lateinisches Radebrechen: das sogenannte Küchenlatein. Mir persönlich begegnete es auf köstliche Art im Roman von Umberto Ecco «Der Name der Rose».
Als das Fach Latein an den Mittelschulen noch für alle Pflicht war, war es gleichzeitig für einen Grossteil der Betroffenen ein ungeliebter Horror. Wahrscheinlich ist dies auch der Grund, weshalb sich schon früh aus den bekanntesten Redewendungen witzige Verballhornungen gebildet haben. Zum Teil sind es Änderungen am lateinischen Original, meist aber skurrile Übersetzungen. Witzig ist es nur bei alltäglichen Redewendungen, deren Sinn auch Nichtlateinern bekannt ist.
Kürzlich kam mir die Idee, die Scherze aufzuschreiben, um sie nicht zu vergessen. Die folgenden Beispiele sind denn allesamt nicht auf meinem Mist gewachsen:

Fiat lux – Es werde Licht (Bibel (Genesis)): Im Fiat ist ein Luchs
Memento mori – Gedenke des Todes: Im Momänt es Ggrumor (im Bauch)
Panem et circenses – Brot und Spiele: Paniermehl im Zirkus