Von Stammtischgesprächen ist man es sich am ehesten gewohnt, dass einer gerne mit gewählter Ausdrucksweise auftrumpft und dass dabei oft etwas in die Hosen geht. Geflügelte Worte eignen sich dazu besonders gut, vor allem wenn sie eventuell ein Fremdwort enthalten. Ein Dauerbrenner, der mir immer wieder begegnet, ist zum Beispiel der Beton, der oft strapaziert wird, wenn jemand noch etwas «in petto» haben möchte. Inzwischen passiert es vielleicht weniger, weil man sich ebenso wichtig machen kann, wenn man weiss, dass «noch etwas in der Pipeline» ist. Nun habe ich vorgestern Abend am Fernsehen eine Dame gehört, die gar nicht verwundert war, dass etwas «jetzt wieder aufs Trapez kommt».
In der einzigen mir bekannten Gratis-Sonntagszeitung (und einzigen lesenswerten Gratiszeitung überhaupt) wird heute ein Mitglied der örtlichen VCS-Sektion zitiert, das ein schon lange diskutiertes Strassenbauprojekt nicht so gut findet: «Ich bin entsetzt, dass der Stadtrat seit sieben Jahren an einem solchen Haberchäs festhält.» Er will damit wahrscheinlich sagen, dass so eine Strasse höchstens für Hafermotoren, beziehungsweise auf schweizerdeutsch, für Habermotoren tauglich wäre. Aber mit Käse hat der Haber sicher nichts zu tun. Ich wehre mich hier dafür, dass sich der VCS weiterhin zu jedem Hafechäs äussern kann, aber Haberchäs ist ein Hafechabis.